Siemens kündigt Produktauslauf (PM400) für 19 SIMOTION D Baugruppen an

Siemens hat zum 01.10.2025 den Produktauslauf (PM400) für das Motion Control System SIMOTION D angekündigt. In diesem Artikel werden wesentliche Daten, Folgen und Handlungsempfehlungen dargestellt.

Die wichtigsten Fakten zum Produktauslauf von Siemens SIMOTION D

  • Betroffen sind 19 SIMOTION D Baugruppen z. B. 6AU1410-2, 6AU1425-2, Speicherkarten, CBE30-2
  • Produktauslauf (PM400) ab 01.10.2025
  • Typstreichung (PM410) ab 01.10.2026 – danach nur Ersatzteile

     

  • Ersatzteilversorgung garantiert durch Siemens 10 Jahre ab PM400
  • EICHLER bietet Reparatur, Ersatzteilverkauf, Life Cycle Management

Welche SIMOTION D Baugruppen sind betroffen und wofür werden sie eingesetzt?

Die im Kontext der PM400-/PM410-Änderung betroffenen Produkte gehören zum Siemens Motion Control System SIMOTION und seinem Zubehör. Dazu zählen Steuerungsbaugruppen wie SIMOTION D410-2, SIMOTION D4x5-2, zugehörige Speicherkarten, Erweiterungsbaugruppen wie CX32-2, und Kommunikationsmodule wie das CBE30-2.

Diese Baugruppen dienen typischerweise der Achs- und Bewegungssteuerung, Realisierung synchroner Bewegungsabläufe, CNC-Funktionen, Interpolation und programmiertem Motion Control in Maschinen und Anlagen. Sie sind integraler Bestandteil von Anlagen im Maschinenbau, Verpackungsanlagen, fertigungsnaher Automatisierung, Robotik und ähnlichen Einsatzfeldern.

Der Produktauslauf betrifft sowohl die Hardware-Komponenten als auch die zugehörigen SIMOTION SCOUT bzw. SCOUT TIA Engineering-Software, sowie Firmware-Versionen (z. B. Kernel Versionen v5.4 bis v5.7) Siemens Support+2Siemens Support+2.

Damit betrifft die Änderung sowohl Instandhalter, die bestehende Maschinen betreiben, als auch Einkäufer, die Ersatzteile oder Neubauten planen.

Was bedeutet der Siemens Meilenstein PM400 (Produktauslauf) konkret?

Der Meilenstein PM400 (Ankündigung Produktauslauf) markiert den Beginn der zehnjährigen Ersatzteilverpflichtung von Siemens. Ab diesem Datum wird das Produkt noch als Neuteil bestellbar, aber nicht mehr aktiv vermarktet. Für SIMOTION wurde dieser Meilenstein zum 01.10.2025 gesetzt.

Während der PM400-Phase bleiben Neuteile verfügbar. Die Ersatzteilpreise können aber von den Neupreisen abweichen. In der Siemens MALL werden grundsätzlich nur Neupreise angezeigt; Ersatzteilpreise müssen oft direkt beim Siemens-Kontakt erfragt werden.

Wichtig: Die 10-jährige Ersatzteilgarantie beginnt mit PM400, also mit dem 01.10.2025, nicht erst bei der Typstreichung. Für SCOUT bzw. SCOUT TIA ist der PM400-Meilenstein ebenfalls zum 01.10.2025 gesetzt.

Damit ist der PM400-Termin ein zentraler Zeitpunkt für Planungen zur Ersatzteilbevorratung, Ersatzteilstrategie und Migration. 

Wann erfolgt die Typstreichung bzw. Abkündigung (PM410) von SIMOTION D und welche Folgen hat sie?

Die Typstreichung (PM410) ist für 01.10.2026 angesetzt. Ab diesem Datum werden betroffene SIMOTION D Baugruppen nicht mehr als Neuteil geliefert. Nur noch eine Ersatzteilversorgung ist möglich – sofern Komponenten verfügbar sind.

Für Betreiber und Instandhalter bedeutet das konkret:

  • Der Bezug neuer SIMOTION D Steuerungen oder Module ist nicht mehr möglich.
  • Ersatzteile werden nur in typischer Ersatzteilmenge und begrenztem Umfang verfügbar sein.
  • Die herstellerseitige Verfügbarkeit und Preise für Ersatzteile können steigen.
  • Reparaturen und Instandsetzungen sind weiterhin möglich – typischerweise über Dienstleister oder Spezialanbieter.

Nach PM410 gelten strengere Einschränkungen in der Verfügbarkeit und Preisgestaltung von Ersatzmaterialien. 

Diese SIMOTION D Baugruppen sind von der Statusänderung durch Siemens betroffen

Welche Schritte sollten Instandhaltung und Einkauf jetzt einleiten?

  1. Bestandsaufnahme und BedarfsplanungErstellen von Inventurlisten der genutzten SIMOTION-Komponenten. Ermitteln, welcheErsatzteile in den nächsten Jahren wahrscheinlich benötigt werden (z. B. für Verschleiß, Ausfälle).
  2. Sicherheitsbestände anlegenInsbesondere vor dem PM400-Termin (01.10.2025) ist es ratsam, kritische Ersatzteile zu bevorraten. Nach PM410 wird der Neuteilzugang eingestellt.
  3. Reparatur statt NeukaufNutzen von Reparaturmöglichkeiten mit Dienstleistern, die Bauteilebene reparieren. Damit lassen sich Ersatzteilkosten senken und Ausfallzeiten verringern.
  4. Migrationsstrategie planenLangfristig ist ein Umstieg auf moderne Steuerungstechnik wie SIMATIC T-CPU im TIA-Ökosystem sinnvoll. Migration sollte frühzeitig gestartet werden, um Risiken zu reduzieren.
  5. Lebenszyklus-Monitoring etablierenRegelmäßige Überwachung von Siemens Lifecycle-Mitteilungen, frühzeitiges Abonnieren von PDN/PCN.Dank dieser Schritte bleibt die Anlagenverfügbarkeit sicher und Kostenrisiken minimiert.

Welche Leistungen bietet EICHLER für SIMOTION D?

EICHLER ist der einzige Dienstleister am Markt, der Reparaturen bis zur Bauteilebene anbietet – mit transparentem Kostenvoranschlag. Kunden zahlen nur für den tatsächlichen Defekt, nicht pauschal für Module.

Über den Onlineshop können funktionsgeprüfte gebrauchte und neue Ersatzteile bezogen werden – oft kurzfristig und kosteneffizient.EICHLER bietet Life Cycle und Reparaturmanagement: Analyse vorhandener Bestände, Bedarfsplanung, Ersatzteilstrategie und Migrationsempfehlung.

Für reparierte oder bereitgestellte Ersatzteile gewährt EICHLER bis zu 36 Monate Garantie und Gewährleistung, was über das hinausgeht, was in vielen Märkten üblich ist.So entsteht eine attraktive Brücke zwischen Obsoleszenz bei Siemens und nachhaltiger Weiterverwendung in der Praxis. 

Nach PM410 lässt sich das Modul nur noch als Ersatzteil beschaffen – sofern verfügbar. Wenn kein passendes Ersatzteil existiert, bleibt nur die Reparatur oder ein Modultausch. Eine frühzeitige Bevorratung oder Reparaturanbahnung ist daher essenziell.

Siemens garantiert Ersatzteile über 10 Jahre ab dem PM400-Datum (hier 01.10.2025). Danach endet diese Verpflichtung (P.M490). Dennoch kann Verfügbarkeit je nach Bauteil schwanken, insbesondere bei diskreten Halbleitern.

Bis zum PM410 ist das möglich – Neuteile sind noch bestellbar. Nach PM410 wird der Neuteilbezug beendet, und in der Regel ist nur die Ersatzteillieferung oder Reparatur gegen Rückgabe des defekten Moduls möglich.

Siemens kann im Rahmen der Ersatzteilversorgung erhöhte Preise ansetzen, da Stückzahlen kleiner und Produktionsumfänge geringer sind. Preise können höher ausfallen als bei vergleichbaren Neupreisen.

Nicht zwangsläufig sofort, aber mittelfristig empfehlenswert. Ein Umstieg auf moderne Steuerungen bringt bessere Integration, Zukunftssicherheit und Softwareunterstützung. Jedoch muss Migration sorgfältig geplant und betriebssicher umgesetzt werden.

Fazit

Mit dem Produktauslauf von Siemens SIMOTION D per 01.10.2025 (PM400) und der Typstreichung zum 01.10.2026 (PM410) beginnt eine herausfordernde Phase für Instandhaltung und Einkauf. Durch vorausschauende Planung, gezielte Ersatzteilbevorratung und Nutzung spezialisierter Dienstleister wie EICHLER lässt sich die Anlagenverfügbarkeit sichern – auch weit über die Lebenszeit der Originaltechnik hinaus.

Quelle: Siemens

Portrait von Eichler Magazin Redakteur Stephan Band

Über den Autor

Seit 2015 arbeite ich im Marketing der EICHLER GmbH. Gleich zu Beginn lötete ich eine eingesandte S5-CPU-Baugruppe mit dem Label „Made in Western Germany“. Diese Erfahrung weckte meine Begeisterung für Nachhaltigkeit und Reparatur in der Automatisierungstechnik. Bis 2024 war ich Chefredakteur des Kundenmagazins „Nachrichten aus der Instandhaltung“ und berichtete leidenschaftlich über Menschen und Lösungen in der betrieblichen Instandhaltung. Im neuen digitalen Magazin fokussiere ich mich auf Product Change Notifications (PCN) und Product Discontinuation Notifications (PDN).

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