Siemens SIMATIC S7-300 - so wechseln Sie die Pufferbatterie

Die Siemens SIMATIC S7-300 Baugruppen sind seit vielen Jahren ein stabiles Rückgrat zahlreicher Produktionsanlagen und -maschinen. Eine der häufigsten Fragen im Zusammenhang mit diesen SPS-Baugruppen ist: Wie wechsle ich die Pufferbatterie? Wir haben unsere Technikexperten um Antworten und eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung gebeten. Doch werfen wir zuerst einen allgemeinen Blick auf das Thema.

Die wichtigsten Infos zum Wechsel der Pufferbatterie bei S7-300

  • Batterie nur bei eingeschalteter CPU wechseln.
  • Vorzugsweise im Rahmen einer geplanten Wartung durchführen.
  • Batterien alle 3 bis 5 Jahre erneuern – abhängig von Einsatzdauer und Umgebung.
  • Ersatzbatterien trocken und kühl lagern, nicht lose im Werkzeugkoffer aufbewahren.
  • Bei wiederkehrender BATF-Meldung Versorgungsspannung oder Pufferkondensator prüfen. 

Worum handelt es sich bei Siemens SIMATIC S7-300 Pufferbatterien?

Die Pufferbatterien der SIMATIC S7-300 sichern die Daten im Anwenderspeicher der CPU. Wenn eine S7-300 ohne Pufferbatterie vom Stromnetz getrennt wird, geht das SPS-Programm verloren, wenn keine Flash-Memory-Card gesteckt ist, und die interne Uhr bleibt stehen. Zudem würden unter anderem die Informationen von remanenten Merker, Zähler und Zeiten verloren gehen.

Warum ist der rechtzeitige Wechsel der Pufferbatterie unverzichtbar?

Eine leere Pufferbatterie führt bei ausgeschalteter Anlage zu Datenverlust in der SPS. Die Folgen reichen von verlängerten Wiederinbetriebnahmen bis hin zu Produktionsstillständen.

Durch einen rechtzeitigen Wechsel der Pufferbatterie lassen sich diese Risiken bei Ihren SIMATIC S7-300 Baugruppen vermeiden. Hersteller empfehlen in der Regel einen Austausch im Abstand von etwa fünf Jahren. In der Praxis kann der Zeitpunkt für den Wechsel jedoch drastisch kürzer ausfallen, je nach Umgebungsbedingungen und Einsatzdauer.

Woran erkenne ich, dass die Pufferbatterie leer ist?

Eine leere Pufferbatterie wird durch die leuchtende BATF-LED an der Front der SIMATIC S7-300 CPU angezeigt. Zusätzlich erzeugt das System eine Batteriewarnung, die über die Steuerungssoftware ausgelesen werden kann. Es gilt: Spätestens, wenn die Baugruppe bzw. Software eine Warnung ausgibt, ist ein sofortiger Austausch erforderlich, um Datenverlust zu verhindern.

Schritt-für-Schritt Anleitung: So wechseln Sie die Pufferbatterie an SIMATIC S7-300 Baugruppen

Nachfolgend finden Sie eine übersichtliche, detaillierte Anleitung, wie die Pufferbatterie Ihrer SIMATIC S7-300 Baugruppen gewechselt wird.

Vor Beginn des Batteriewechsels muss eine neue 3-Volt-Lithiumbatterie (6ES7971-1AA00-0AA0 oder gleiche Eigenschaften) bereitliegen. Die Batterie sollte unbenutzt und innerhalb der angegebenen Lagerdauer sein.

Der Wechsel erfolgt bei eingeschalteter CPU. Dadurch bleiben die Daten im Arbeitsspeicher (RAM) erhalten.
Vor dem Öffnen empfiehlt es sich, ESD-Schutzmaßnahmen zu treffen, um elektronische Bauteile zu schützen.

Die Pufferbatterie befindet sich bei allen SIMATIC S7-300 CPUs hinter der Frontklappe. Diese Klappe lässt sich ohne Werkzeug öffnen.
Darüber befindet sich meist die Steckposition der Flash-Memory Card

Das Fach ist durch eine kleine Abdeckung gesichert, die vorsichtig ausgeclipst oder herausgezogen werden kann.

Die alte Batterie wird gerade aus der Halterung gezogen. Dabei sollte die Polarität beobachtet werden – der Pluspol ist in der Regel sichtbar gekennzeichnet.
Kontaktflächen dürfen nicht verbogen oder beschädigt werden. Die Batterie nicht mit Metallwerkzeugen heraushebeln, um Kurzschlüsse zu vermeiden.

Es gibt allerdings auch SIMATIC S7-300 Baugruppen, bei denen die Batterie mit einem Kabel versehen ist. Dieses ist mit einem verpolungssicheren Stecker mit der CPU verbunden und kann leicht getrennt werden.

Die neue Batterie wird mit korrekter Polarität in das Batteriefach eingeschoben.
Ein kurzer, fester Sitz sorgt für sicheren Kontakt. Die Abdeckung anschließend wieder aufsetzen.
Wichtig: Der gesamte Wechsel sollte zügig erfolgen, damit die CPU ihre Versorgung über die interne Pufferung nicht verliert.

Bei SIMATIC S7-300 Baugruppen mit verkabelter Batterie wird die neue Batterie zuerst über die Steckverbindung mit der CPU verbunden. Danach die Batterie in das Batteriefach einschieben und die Abdeckung wieder schließen.

Nach dem Einsetzen der Batterie muss die BATF-LED an der CPU erlöschen.
Falls die LED weiter leuchtet, kann das auf eine entladene Batterie, eine falsche Polarität oder Kontaktprobleme hinweisen.

Nach dem Wechsel sollte die Systemuhr kontrolliert und bei Bedarf neu gestellt werden.
Gespeicherte Merker, Zeiten und Zähler bleiben erhalten, wenn die CPU während des Wechsels unter Spannung stand. Ein kurzer Funktionstest bestätigt die korrekte Ausführung.

Der Wechseltermin, die Seriennummer der CPU und der verwendete Batterietyp werden im Wartungsplan dokumentiert. Das erleichtert die vorbeugende Instandhaltung und hilft, den nächsten Austausch rechtzeitig zu planen.

Die alte Batterie wird anschließend umweltgerecht als Sonderabfall entsorgt.

Fehlersuche nach dem Wechsel der SIMATIC S7-300 Pufferbatterie

  • BATF-LED bleibt aktiv - Sitz und Polarität erneut prüfen. Kontakte auf Verschmutzung prüfen. Ersatzbatterie testweise messen oder tauschen. CPU-Diagnose auslesen.
  • CPU verliert Uhrzeit nach Wechsel - Verhalten ist modellabhängig. Uhrzeit erneut setzen. Prüfen, ob zusätzlich Pufferkondensatoren gealtert sind.
  • Daten im RAM fehlen - Wechsel möglicherweise spannungslos erfolgt. Retentive Bereiche prüfen. Programm auf Flash-Card neu laden, Prozesswerte wiederherstellen.
  • CPU geht in STOP - Diagnosepuffer analysieren, Auslöser bewerten. Projekt konsistent laden und Warmstart durchführen.

Welche Vorteile bietet die Zusammenarbeit mit EICHLER?

EICHLER hat sich auf die Reparatur, Instandhaltung und den Handel mit abgekündigten Baugruppen spezialisiert. Für Siemens SIMATIC S7-300 stellen wir Ersatzteile bereit, führen vorbeugende Instandhaltungsmaßnahmen durch und reparieren Siemens SIMTAIC S7-300 Baugruppen fachgerecht. Zudem unterstützen wir Sie bei Fragen zur Obsoleszenz.

Kunden profitieren von geprüften Ersatzteilen, kalkulierbaren Kosten und einer planbaren Instandhaltung. Auf diese Weise lässt sich die Lebensdauer bestehender Anlagen deutlich verlängern. Sollten Sie den Wechsel der Pufferbatterien Ihrer SIMATIC S7-300 Baugruppen nicht selbst durchführen wollen oder können, kein Problem: Senden Sie Ihre Baugruppe(n) zur vorbeugenden Instandhaltung ins EICHLER-Service-Center oder vereinbaren Sie einen Termin mit unserem technischen Außendienst.

Portrait von Eichler Magazin Redakteur Stephan Band

Über den Autor

Seit 2015 arbeite ich im Marketing der EICHLER GmbH. Gleich zu Beginn lötete ich eine eingesandte S5-CPU-Baugruppe mit dem Label „Made in Western Germany“. Diese Erfahrung weckte meine Begeisterung für Nachhaltigkeit und Reparatur in der Automatisierungstechnik. Bis 2024 war ich Chefredakteur des Kundenmagazins „Nachrichten aus der Instandhaltung“ und berichtete leidenschaftlich über Menschen und Lösungen in der betrieblichen Instandhaltung. Im neuen digitalen Magazin fokussiere ich mich auf Product Change Notifications (PCN) und Product Discontinuation Notifications (PDN).

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